Motivation für das Buch

„Die Motivation für dieses Buch rührt aus einem besonderen Zeit-Szenario: Der 1. FC Köln befindet sich in seinem 75. Jahr seit der Gründung, im Februar ist ja das offizielle Jubiläum. Vor 25 Jahren ist der FC ausgerechnet in seinem 50. Jubiläumsjahr erstmalig abgestiegen und hat damit die „Fahrstuhlfahrt“ mit sechs Ab- und Wiederaufstiegen begonnen. Seitdem konnte der FC nie länger als vier Spielzeiten in der ersten Liga verbringen. Gerade jetzt befinden wir uns wieder in der vierten Spielzeit seit dem letzten Wiederaufstieg. Für mich waren alleine diese Umstände interessant genug, die letzten gut 20 Monate des Vereins zusammenzufassen, weil ein wirklich anderer- und besonderer Trainertypus wie Baumgart vielleicht die Chance hat, die scheinbare FC-Fahrstuhl Endlosschleife zu durchbrechen.“

Wie ist das Buch aufgebaut?

„Die erste Hälfte des Buchs gehört der analytischen und kommentierenden Nachbetrachtung der letzten 1,5 Saisons aus der heutigen Sicht. Dazu widme ich mich auch manchen Entwicklungen im Verein. Der zweite Teil ist dann aus Fan-Sicht geschrieben, und zwar in Form von Tagebuch-ähnlichen Einträgen kurz nach diversen Spielen und Ereignissen. Da werden die sehr unverfälschten und damit „echten“ Fan-Gefühle aus der Sicht des Augenblicks wesentlich klarer beschrieben. Es geht übrigens um den Zeitraum seit Funkels Rettungsaktion sowie der Baumgart-Verpflichtung bis zum letzten Spiel vor der WM-Pause.

Beides zusammen, der journalistisch-zusammenfassende erste Teil und der aus Fan-Sicht geschriebene Text macht in meinen Augen das Bild des 1. FC Köln in diesem Zeitraum komplett. Zumindest was meine Sichtweise angeht.“

Warum Fokussierung auf Baumgart, wie der Untertitel suggeriert?

„Das Buch ist insgesamt sicher kein rein reines Baumgart-Buch, sondern ein Buch über den 1. FC Köln. Aber eben jenem FC unter Steffen Baumgart. Und dass der anders ist, als alles was wir spielerisch in diesem Jahrtausend von den Geißböcken gesehen haben, sagt ja alleine der Titel. Eben sehr intensiv und extrem offensiv ausgerichtet. Das erinnert auszugsweise an ganz alte und dominante Zeiten in der feurigen Radrennbahn, auch wenn da das Spielerpersonal sicher eine deutlich größere Klasse hatte. Am Ende stellt sich schlicht die Frage, ist Baumgart die Person, die den FC wieder in andere Sphären führen kann? Dazu muss er zunächst mal den Vier-Jahresfluch durchbrechen … und da wir da gerade mittendrin sind, ist das war ich geschrieben habe, eventuell als ein Zeitdokument zu betrachten, wie es um den 1. FC Köln rund um sein 75. Jahr bestellt war.“

Ein Baumgart-Fan-Buch?

„Es ist keine reine Baumgart-Lobpreisung, es werden auch mehrere kritische Aspekte seiner Arbeit benannt. Steffen Baumgart ist ein Mensch, der eben auch Fehler macht und daraufhin auch manchmal dünnhäutig reagiert, wenn Kritik laut wird. Aber unter dem Strich ist er ein absoluter Glücksfall für den Verein! Alleine durch seine Spielweise und das „immer gewinnen wollen“ hat er den manchmal in sich selbst gefälligen FC quasi angezündet und zu ganz neuem Leben verholfen. Seine Präsenz ist enorm wichtig und er kann durch seine Art – vielleicht auf einem anderen Niveau – einen Club ähnlich verändern, wie es ein Jürgen Klopp schon mehrfach gezeigt hat.“