Mit diesem offenen Brief appellieren wir, die „FC Thekenphilosophen“ (hier mehr über uns) Julian Witzel und Ralf Friedrichs, in aller Deutlichkeit an Sie beide: Treten Sie bitte umgehend von Ihren Ämtern als Geschäftsführer Sport bzw. als Cheftrainer des 1. FC Köln zurück und ermöglichen Sie dem Verein damit eine dringend überfällige Neuausrichtung und die Möglichkeit zum direkten Wiederaufstieg. Und ja: bereits jetzt und sofort!
An Sie, Herr Keller:
Unter Ihrer sportlichen Leitung ist beim 1. FC Köln kontinuierlich die Substanz verloren gegangen. Als Sie beim FC anfingen, stand der Verein kurz vor dem Einzug in den Europapokal und erreichte dieses Ziel auch. Doch dann ging es stetig bergab: Unter Ihrer Führung verloren wir immer mehr an Substanz, bis wir völlig unnötig in die 2. Liga abstiegen – was Sie in Kauf nahmen und auch so äußerten. Nun leidet die FC-Fangemeinschaft von Spieltag zu Spieltag unter Ihren vielen Fehlentscheidungen und wohnt einem gewürgtem K(r)ampf um den Wiederaufstieg bei, der nach dem desaströsen Regensburg-Spiel endgültig in Gefahr gerät, verspielt zu werden. Der von Ihnen ausgewählte Trainer wirkt hilflos, überfordert und zuweilen planlos – dies passt zu Ihrer Gesamtbilanz, die sich wie ein Lehrbuch des Missmanagements liest.
Wir wollen es heute kurz machen und ersparen Ihnen daher die endlos lange Liste an Fehlentscheidungen im Personalbereich – sei es bei der Trainerauswahl oder bei Spielertransfers. Auch Ihr Wirken rund um die unsägliche Transfersperre lassen wir an dieser Stelle unkommentiert. All diese Dinge sind seit Jahren bekannt und erhalten nur jedes Mal in der jeweiligen Aktualität ein Update.
Kurz gesagt: Sie sind in Ihrer Funktion (nicht als Mensch) für den 1. FC Köln nicht mehr tragbar. Wenn Ihnen etwas an diesem Verein liegt, wie Sie stets betonen, dann tragen Sie jetzt die Konsequenz und machen den Weg frei für einen Neuanfang. Wir wären dafür ernsthaft dankbar!
An Sie, Herr Struber:
Dass sich der FC derzeit auf einem Aufstiegsplatz behauptet, verdankt er primär der Kader-Restsubstanz aus besseren Tagen, die Christian Keller nach dem Abstieg zusammenhielt und auch musste, da dies aufgrund der Transfersperre alternativlos war. Jedoch nicht von neuen Impulsen aus Ihrer Hand. Ihre taktische Linie und Ihr Spielstil zeugen von kreativer Ideenlosigkeit, seit Wochen, gar Monaten . Hinzu kommen mangelnde Flexibilität, fehlende Impulse im Spielaufbau und merkwürdige Aufstellungen. Unter Ihrer Führung erkennt man keine klare Marschroute und Plan, die Sie dem Team mitgeben. In zentralen Phasen fehlt Ihnen das Fingerspitzengefühl, um die Mannschaft über die Ziellinie zu bringen oder richtige Impulse von der Bank zu bringen. Auch wenn wir verstehen, dass Sie den finalen Schritt noch selbst gehen möchten: Die Fans haben Ihnen gestern signalisiert, dass sie Ihnen nicht mehr zutrauen, den Aufstieg mit dem Team zu packen. Daher wäre es besser, wenn Sie den Weg frei machten, damit das Team unbelastet in die nächsten zwei oder gar vier Spiele gehen kann.
Herr Keller, Herr Struber, wir fordern Sie erneut beide gemeinsam zum sofortigen Rücktritt auf. Erlösen Sie den 1. FC Köln von den Blockaden der Vergangenheit und machen Sie den Weg frei für unbelastete Persönlichkeiten, die den Verein zunächst kurzfristig wieder in die 1. Liga und anschließend nachhaltig zu neuen Erfolgen führen.
Wäre der 1. FC Köln dann führungslos?
Streng genommen ist er das bereits! Und zwar schon länger. Denn der nicht entlastete und auch nicht für Neuwahlen vorgeschlagene Vorstand kann kaum als ordentliche Führung bezeichnet werden. Er stellt eher eine Verwaltung des Status quo dar; außerdem weigert man sich dort seit Jahren, anzuerkennen, dass man mit Christian Keller als Geschäftsführer Sport gewaltig danebenlag.
Man verkauft uns Kontinuität als herausragende Tugend – doch unter Keller heißt Kontinuität: kontinuierlicher sportlicher Niedergang. Ist das die Kontinuität, die wir wollen?
Es gibt im Verein aber nach wie vor Kompetenz: Jugendtrainer Stefan Ruthenbeck ist ein Paradebeispiel. Ein Mann, der seit vielen Jahren große Erfolge im Jugendbereich vorzuweisen hat (Aktuell: Glückwunsch zum Halbfinaleinzug nach 3:2 über den HSV), darüber hinaus als Trainer Profierfahrung besitzt und sicher in der Lage wäre, für zwei oder vier Spiele einzuspringen. Er trägt das FC-Herz auf dem rechten Fleck und könnte mit einem letzten Ruck die entscheidenden, überlebenswichtigen Spiele positiv gestalten. Wir sind uns sicher, dass er Fans und Profis erreichen würde, um in den nächsten Partien den Aufstieg zu finalisieren.
Auch für die Position des Geschäftsführers Sport gäbe es zahlreiche Kandidaten, die kurzfristig helfen würden. Unter einer neuen Führung käme etwa Jörg Jakobs in Betracht – ein sehr erfolgreicher Kaderplaner beim 1. FC Köln, der allerdings als Bauernopfer der Transfersperre gebrandmarkt wurde.
Falls er, verständlicherweise, nicht mehr möchte. Viele Experten tragen den FC im Herzen und würden in dieser Ausnahmesituation gerne eine Übergangslösung mitgestalten. Allein der Rücktritt von Christian Keller und Gerhard Struber würde eine dringend benötigte Aufbruchstimmung entfachen.
Daher bitten wir Sie, Herr Keller, und Sie, Herr Struber, inständig: Erlösen Sie den 1. FC Köln und machen Sie den Weg frei!
Ralf Friedrichs - Julian Witzel
04.05.2025
PS: Der nächste FC-Thekenphilosophen Talk mit Markus Höhner (Sport1) als Gast wird am Dienstag, den 06.05.2025 aufgezeichnet und am späteren Nachmittag auf den bekannten Kanälen (u.a. YouTube & Spotify) ausgestrahlt.